10.11.2022

Brennstoff-flexibel bei BMW

Wie der produzierende Bereich allgemein, ist auch die Autoindustrie weitgehend auf Erdgas als Rohstoff sowie als Energieträger, für Prozess- und Raumwärme, angewiesen. In vielen Anwendungsgebieten gibt es bis jetzt keine, oder nur sehr schwer umsetzbare Alternativen zu fossilem Gas. Mit einer neu entwickelten, brennstoff-flexiblen Brennertechnologie scheint zu-mindestens für das Feld der Lackierereien eine Lösung gefunden worden zu sein. Der Hoffnungsträger heißt wieder mal Wasserstoff.

Die Neuheit – ein brennstoff-flexibler Brenner

Im BMW Group Werk Leipzig, eine der modernsten Automobilfabriken der Welt, wurde in der Lackiererei im Werk Leipzig der erste brennstoff-flexible Brenner in Betrieb genommen. Er kann außer mit Erdgas, auch mit Wasserstoff sowie einem Gemisch aus beiden betrieben werden. Der Brenner beheizt einen Lacktrockner/Trockenkabinen und die Umstellung der Brennstoffe kann im laufenden Betrieb erfolgen.

Für einen kontinuierlichen Wasserstoffeinsatz ist allerdings die ausreichende, leitungsgebundene Versorgung eine Voraussetzung. Das Werk Leipzig will dafür in Zukunft ein in der Region entstehendes Wasserstoffnetz nutzen.

Jens Götze (BMW Group) mit Petra Peterhänsel, Leiterin Werk Leipzig.
© BMW Group

Wasserstoff in der Werks- und Transportlogistik

Schon bereits seit Jahren wird in Leipzig Wasserstoff in der Werkslogistik als Brennstoff eingesetzt. So wurde 2013 die erste Indoor-Wasserstofftankstelle für die Gabelstapler und Routenzüge der Intralogistik auf dem Leipziger Werksgelände gebaut. Heute kann das Werk Deutschlands größte, aus über 130 brennstoffzellen-betriebenen Fahrzeugen bestehende Flotte sein Eigen nennen. Von den jetzt fünf Intralogistik-Wasserstofftankstellen auf dem Werksgelände, wurde die jüngste gerade erst in Betrieb genommen. Auch außerhalb der Werkstore erprobt BMW gemeinsam mit Partnern den Einsatz von Wasserstoff zur Dekarbonisierung der Transportlogistik und engagiert sich in den Forschungsprojekten H2HAUL und HyCET. Wegen seiner kurzen Betankungszeiten, hohen Nutzlast, Einsatzflexibilität sowie attraktiver Reichweiten ist Wasserstoff ein vielversprechender Energieträger für den Schwerverkehr und schafft die Voraussetzungen für eine CO2-reduzierte bis hin zur CO2-freien Zukunft der Branche.