Die „Clean Hydrogen Mission“ hat sich zum Ziel gesetzt, eine globale saubere Wasserstoffwirtschaft aufzubauen. Die End-to-end-Kosten, also die Gesamtkosten für sauberen Wasserstoff sollen bis 2030 auf 2 USD pro kg gesenkt werden. Dieses Preisniveau ist – so die Annahme – ausreichend, um sauberen Wasserstoff gegenüber anderen Energieträgern in verschiedenen Sektoren in den Bereichen Produktion, Transport, Speicherung und Endnutzung wettbewerbsfähig zu machen. Österreich beteiligt sich – vertreten durch das Bundesministerium für Klima und Energie – an der „Clean Hydrogen Mission“.
Weltweit sollen 100 H2-Valleys entstehen
Bis 2030 sollen weltweit 100 Hydrogen Valleys entstehen. Darunter versteht man geografische Regionen, in denen Wasserstoff als Energieträger und Rohstoff für verschiedene Anwendungen genutzt wird. Jedes Mitglied der Initiative strebt die Schaffung von mindestens drei solcher Valleys an. Derzeit sind 83 Valleys auf der Website von mission-innovation gelistet. Darunter ist auch ein Valley aus Österreich: die „WIVA P&G – Wasserstoffinitiative Vorzeigeregion Austria Power & Gas“. An dieser Initiative, in der bis 2025 insgesamt 30 Projekte rund um erneuerbaren Wasserstoff umgesetzt werden sollen, ist auch der Fachverband Gas Wärme beteiligt.
Im Juni fiel der Startschuss für das zweite Hydrogen-Valley in Österreich. Das neue Projekt trägt den Namen „H2REAL“, die Abkürzung steht für „Hydrogen Region East Austria goes Live“. Ziel des Projektes ist es, im Zeitraum 2023 – 2026 ein integriertes H2-Netzwerk, eben ein „Hydrogen Valley“, als Schlüssel für Wasserstofftechnologie und -anwendungen in der Region Ostösterreich zu entwickeln.
Innovationen entlang der H2-Wertschöpfungskette
An „H2REAL“ sind Energieversorger, Netzbetreiber und Forschungseinrichtungen aus der Ostregion beteiligt. Die Projektkoordination liegt bei der Wien Energie GmbH. Die Partner bringen ihre Kompetenzen in das Projekt ein und werden gemeinsame Investitionen und koordinierte Infrastrukturprojekte über mehrere Bundesländer und Regionen hinweg umsetzen. Bestehende und neue Technologien entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette sollen integriert werden, um innovative Lösungen für die Erzeugung, den Transport, die Verteilung und die Nutzung von Wasserstoff zu entwickeln. Auf diese Weise sollen Synergieeffekte entlang der gesamten Wasserstoff-Wertschöpfungskette entstehen, die in der Folge zu einer sichtbaren Senkung des lokalen Wasserstoffpreises führen. Dadurch soll der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft in der Region Ostösterreich beschleunigt werden.
Hydrogen Valley
Ein Hydrogen Valley ist definiert als eine Region, in der verschiedene Akteure wie Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden zusammenarbeiten, um Wasserstoffprojekte zu entwickeln und umzusetzen. Dies können sein:
- Erzeugung von Wasserstoff: Die Region könnte Anlagen zur Wasserstofferzeugung aus erneuerbaren Energiequellen wie Solarenergie oder Windkraft aufbauen.
- Wasserstoffinfrastruktur: Es werden Infrastrukturen wie Pipelines, Tankstellen und Verteilungsnetze geschaffen, um Wasserstoff effizient in verschiedenen Sektoren zu nutzen.
- Anwendungen: Wasserstoff kann in einer Vielzahl von Anwendungen genutzt werden, von der Stromerzeugung über Brennstoffzellenfahrzeuge bis hin zur Dekarbonisierung von industriellen Prozessen.
- Forschung und Entwicklung: Die Zusammenarbeit zwischen Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmen kann dazu beitragen, innovative Technologien zur Wasserstofferzeugung, -speicherung und -nutzung zu entwickeln.
Das Ziel eines Hydrogen Valleys ist es, Wasserstoff als eine umweltfreundliche und nachhaltige Energiequelle zu fördern, die zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen beiträgt und langfristig zur Energiewende beiträgt.