Eröffnung der ersten öffentlichen Produktion von Grünem Wasserstoff in Österreich
In der südsteirischen Gemeinde Gabersdorf wurde am 9. Mai von Landeshauptmann Christopher Drexler und Landeshauptmann-Stellvertreter Anton Lang die erste außerbetriebliche Produktionsanlage für „grünen“ Wasserstoff in Österreich eröffnet. Das Modell-Projekt „Renewable Gasfield“ der Energie Steiermark mit einem Investitionsvolumen von 10,5 Millionen Euro ist auf einem 10.000 Quadratmeter großen Areal entstanden. Die Anlage besteht aus einer Photovoltaik-Großanlage mit 6.000m² Kollektorfläche, einem Elektrolyseur für die Produktion von grünem Wasserstoff, einer Trailer-Abfüllanlage und einer Methanisierungs-Einheit. Im Vollausbau können damit bis zu 300 Tonnen „grüner“ Wasserstoff jährlich erzeugt werden.
Erster Großkunde der ersten Anlage dieser Art in Österreich ist das Industrieunternehmen Wolfram Bergbau und Hütten AG, eine Tochter des weltweit tätigen Sandvik-Konzerns. Das Werk in St. Martin ist Weltmarktführer für Wolframpulver und nimmt jährlich rund 70 Tonnen grünen Wasserstoff für seine Energieprozesse ab.
„Grüner Wasserstoff bildet einen wesentlichen Baustein für die Energiewende. Mit unserer Führungsrolle in diesem bundesweiten Forschungs-Netzwerk positionieren wir uns als wesentlicher regionaler Nachhaltigkeits-Partner, können so unsere Abhängigkeit von Erdgas-Importen weiter reduzieren und gleichzeitig unsere Innovations- und Nachhaltigkeits-Partnerschaft mit der steirischen Industrie ausbauen“, so das Vorstandsduo der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf. „Mit den Erfahrungen aus dem Pilotprojekt Gabersdorf planen wir den systematischen Ausbau der Wasserstoffproduktion gemeinsam mit der Industrie – in einem ersten Schritt sind 150 Megawatt vorgesehen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, unsere bestehende Erdgasnetzinfrastruktur für die Integration von grünen Gasen fit zu machen, hier haben wir Leitungen mit einer Gesamtlänge von rund 200 Kilometern im Fokus, die wir technisch aufrüsten wollen“.
Ein Vertreter des Klima- und Energiefonds betonte bei der Eröffnung die Bedeutung von grünem Gas: „Österreich will bis 2040 klimaneutral werden. Das bedeutet, dass wir unser Energiesystem sehr rasch umbauen müssen – und erneuerbare Gase, die in der Region erzeugt und genutzt werden, werden in dieser neuen Energiewelt eine wichtige Rolle spielen. Das vom Klima- und Energiefonds mit 2,9 Millionen Euro geförderte “Renewable Gasfield“ ist ein Pionierprojekt, auf das wir sehr stolz sind“.
Über „Renewable Gasfield“
Das Projekt „Renewable Gasfield“ wird unter der Projektleitung der Energie Steiermark gemeinsam mit den Projektpartnern Energienetze Steiermark GmbH, Montanuniversität Leoben, HyCentA Research GmbH, Energie Agentur Steiermark GmbH, Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz, WIVA P&G sowie dem Amt der Steiermärkischen Landesregierung, A15 – Fachabteilung Energie und Wohnbau durchgeführt. Projektförderer sind Klima- und Energiefonds, Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) sowie Kommunal Kredit Public Consulting. Renewable Gasfield ist Teil der österreichweiten Vorzeigeregion „WIVA P&G“.