„Das am 15. Dezember vorgestellte Dekarboniserungspaket schafft den notwendigen Rechtsrahmen, um erneuerbare und kohlenstoffarme Gase und Wasserstoff zu forcieren“, erklärt Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW). Er sieht den Bedarf „die Gasinfrastruktur rasch auf die zunehmenden Mengen an Grünem Gas und Wasserstoff auszurichten und die notwendigen Incentives zu setzen“. Die hervorragend ausgebaute Gasinfrastruktur und Speicher spielen eine zentrale Rolle zur Erreichung der Klimaneutralität und für den Aufbau des Wasserstoffmarkts.
Neuer Rechtsrahmen für Wasserstoff
Positiv zu bewerten ist das Ziel des heute vorgestellten Pakets, den Gasmarkt in Richtung kohlenstoffarmer und erneuerbarer Alternativen zu fossilem Gas zu lenken. Die EU-Kommission geht dabei für 2050 von einem weiterhin hohen Gasverbrauch aus – wobei der Absatz von fossilem Gas gleichzeitig zurückgehen wird. Dafür soll der Rechtsrahmen für den Gasbinnenmarkt angepasst und ein wettbewerbsfähiger EU-Wasserstoffmarkt aufgebaut werden. Das künftige Wasserstoffnetz soll dabei aus einer Kombination von neu gebauten Wasserstoffleitungen und der Umrüstung bestehender Gasinfrastruktur erfolgen. Beim Letztgenannten sieht der Entwurf auch die Möglichkeit vor, im ersten Schritt Biomethan und Wasserstoff dem Gasnetz beizumischen und somit thermisch zu nutzen.
Nationale Förderung von Grünem Gas weiter ausständig
„Dieser technologieoffene Zugang der EU stellt die richtige Herangehensweise dar, um unsere ambitionierten Klimaziele zu erreichen. Wir brauchen keine Diskussion über Gasanwendungsverbote, sondern Planungssicherheit für Investitionen in Grünes Gas und zur Adaptierung der Gasinfrastruktur in Richtung Wasserstoff“, fordert Mock. „Daher ersuchen wir Energieministerin Leonore Gewessler endlich Maßnahmen zur Forcierung von Grünem Gas und Wasserstoff in Österreich zu setzen. Sowohl die Umsetzung des EAG, das im Frühjahr angekündigte Grün-Gas-Gesetz oder die Wasserstoffstrategie lassen auf sich warten.“ Gefragt sei jetzt rasches Handeln, um das Ziel von fünf Terawattstunden Grünes Gas im Gasnetz bis 2030 zu erreichen.