15.01.2024

EU-Referenzprojekt EUH2STARS zur großvolumigen Wasserstoffspeicherung startet unter österreichischer Führung

  • Referenzprojekt EUH2STARS macht Oberösterreich zum Zentrum der europäischen saisonalen Speicherung von Sonnen- und Windstrom
  • EU-Förderung für die Entwicklung von marktreifer Wasserstoffspeicherung in unterirdischen Gaslagerstätten und den Aufbau von Infrastruktur rund um die Wasserstoffspeicherung
  • Erneuerbare werden zuverlässig und grundlastfähig – Sommersonne wird in Form von Wasserstoff ganzjährig nutzbar – ohne CO2-Emissionen
  • Entkopplung der Erzeugung von erneuerbarer Energie von ihrem kurzfristigen Verbrauch schafft ganzjährige Versorgungssicherheit
  • Grünen Wasserstoff erzeugen, speichern, transportieren und ganzjährig nutzen

Am 12. Jänner wurde in Linz das europäische Referenzprojekt EUH2STARS vorgestellt. Dabei zeigt der Konsortialführer RAG Austria AG gemeinsam mit der LINZ AG, der AGGM Austrian Gas Grid Management AG, Axiom und dem Energieinstitut an der JKU Linz im österreichischen Teil des Projekts am Beispiel des Großraums Linz erstmals vor, wie Ballungsräume ganzjährig und sicher die Sommersonne im Winter in Form von grüner Wärme und Strom nutzen können – ganz ohne CO2-Emissionen. Im Rahmen der Ausschreibung Horizon Europe Framework Programme (HORIZON) zur Untersuchung und Skalierung der großvolumigen unterirdischen Speicherung von Wasserstoff gelang es dem auf österreichische Initiative eingereichten Projekt EUH2STARS, eine Förderung in Höhe von rund 20 Millionen Euro zu erhalten.

Das Konsortium von EUH2STARS mit seinen komplementären Kompetenzen in verschiedenen Disziplinen bildet unter Leitung der RAG Austria AG nicht nur die gesamte Wertschöpfungskette der Wasserstoffspeicherung ab – vom Herzstück der Speicherung (RAG Austria AG, Shell Global Solutions International B.V./Niederlande, Energie Beheer Nederland BV/Niederlande, Hungarian Gas Storage/Ungarn, Trinity Capital S.L./Spanien), der Wasserstoffaufbereitung (Axiom angewandte Prozesstechnik GmbH, Axiom Polska Sp.z o.o), über die Transportnetze(AGGM) bis hin zu Energieversorgern (LINZ AG) – sondern integriert auch wesentliche Forschungseinrichtungen (Montanuniversität Leoben, The Netherlands Organization for Applied Scientific Research/Niederlande, Energieinstitut an der Johannes Kepler Universität Linz).

Meilenstein für die regionale, grüne Energieversorgung der Zukunft

„Die RAG hat in Oberösterreich alle Bausteine verfügbar, um erneuerbare Energie aus Sonne und Wind tatsächlich versorgungssicher zu machen. Nun haben wir im Rahmen dieses Referenzprojekts von der EU den Auftrag aufzuzeigen, dass sich damit auch Ballungsräume das ganze Jahr über mit grüner Wärme verlässlich versorgen lassen“, so RAG Austria CEO Markus Mitteregger. „Die RAG zeigt mit ihren regionalen Projekten vor, wie sich die Energiewende stemmen lässt. Die Politik muss dringend für die nötigen Rahmenbedingungen und die Adaptierung der Infrastruktur sorgen. Absichtserklärungen allein reichen nicht, um die sichere Versorgung mit Energie auch in Zukunft zu gewährleisten“.

„Gerade für Oberösterreich als Wirtschafts- und Industriebundesland Nr. 1 ist Wasserstoff ein Schlüsselfaktor für die Energieversorgung der Zukunft. Daher haben wir auch die OÖ. Wasserstoff-Offensive 2030 gestartet. Ein wesentlicher Baustein ist hier das OÖ. Wasserstoff-Netzwerk, das sich mit der gesamten Wertschöpfung befasst – von der Primärenergieversorgung über Transport und Speicherung bis hin zur Anwendung in Industrie und Mobilität“, betonte Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.

Im Rahmen von EUH2STARS  wird auch untersucht, wie der  gespeicherte Wasserstoff auf lange Sicht  in den Kraftwerken der LINZ AG genutzt werden kann. Dafür wird das Fernheizkraftwerk (FHKW) Linz-Süd sowie die vorgelagerte Infrastruktur, wie beispielsweise die Zuleitungen, auf ihre Wasserstofftauglichkeit untersucht. Ebenso sollen eventuell notwendige Anpassungen im Kraftwerkslayout analysiert werden.

Bernhard Painz, Vorstand AGGM / Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner / Markus Mitteregger, CEO RAG Austria / Klaus Luger, Bürgermeister der Stadt Linz / Erich Haider, Generaldirektor LINZ AG (v.li.n.re)
APA/Greindl