Der Landesenergieversorger EVN startet eine Biogas-Initiative und hat dafür eigens ein Tochterunternehmen, die EVN Biogas GmbH, aus der Taufe gehoben.
“Die Biogas-Initiative unterstreicht den innovativen Charakter der EVN und ihre Vorreiterrolle bei der Nutzung erneuerbarer Energien”, freuen sich die Geschäftsführer der EVN Biogas GmbH, Bernhard Karnthaler und Thomas Schlager, auf ihre neue Aufgabe.
Ziel der neuen Gesellschaft ist es, das in Niederösterreich schlummernde Potenzial an erneuerbarem Biomethan zu heben und Produzenten sowohl bei der Errichtung und Finanzierung von Biomethan-Aufbereitungsanlagen als auch bei der Einspeisung in das öffentliche Gasnetz zu unterstützen. Neben der Abnahme und dem Vertrieb des produzierten Gases berät die EVN Biogas GmbH auch bei der erforderlichen Zertifizierung und Nachweisführung für der erzeugten Biomethanmengen.
In Niederösterreich schlummert ein Schatz
Geht es nach der österreichischen Bundesregierung, muss der Anteil von in Österreich erzeugtem Biomethan an der heimischen Gasversorgung bis 2030 vom Ausgangswert 0,35 % auf 9,75 % bzw. 7,5 TWh gesteigert werden (Anmerkung: Der Gasverbrauch betrug 2023 in Österreich 75,3 TWh, die Einspeisung aus Biomethananlagen 0,13 TWh).
Von den 86 Biogasanlagen in Niederösterreich speisen aktuell nur drei in das Erdgasnetz ein. Diese Zahl soll nach den Plänen der EVN Biogas GmbH in den nächsten Jahren deutlich erhöht werden. Allein in Niederösterreich schlummert ein Potenzial von rund 3 TWh. Diesen Schatz gilt es zu heben.
Dazu werden im ganzen Land Partnerschaften eingegangen, um diese wertvolle Ressource für die Endkunden nutzbar zu machen. Jüngstes Beispiel ist die im Bau befindliche Biogasanlage der Firma Fuchsluger in Aschbach. Das Anlagenkonzept sieht vor, ausschließlich regionale Bioabfälle und Grasschnitt für die Produktion einzusetzen. Der nach der Vergärung verbleibende nährstoffreiche Gärrest wird in Rottetunneln zu hochwertigem Kompost umgewandelt, der direkt am Standort zu Blumen- und Gartenerde weiterverarbeitet wird.
Gas für 12.000 Haushalte
In der Anlage in Aschbach sollen künftig rund 15 bis 18 GWh Biogas pro Jahr erzeugt werden. Damit können rund 1.200 Haushalte mit Gas versorgt und rund 5.200 Tonnen CO2 eingespart werden. Das produzierte Biomethan wird von der EVN abgenommen und zur Versorgung ihrer Kundinnen und Kunden sowie eigener Anlagen verwendet. „Diese stabile Form der Partnerschaft ist wesentlich, um Planungssicherheit zu gewährleisten und bei schwankenden Gaspreisen die Finanzierung eines solchen Großprojektes langfristig abzusichern“, so Florian Fuchsluger, Geschäftsführer der Fuchsluger GmbH.