Österreich ist in der Gasversorgung nach wie vor in die drei Marktgebiete Ost, Tirol und Vorarlberg unterteilt. Auf österreichischem Staatsgebiet gibt es keine direkten Leitungen, die diese drei Gebiete miteinander verbinden; dies ist nur über das deutsche Gasnetz möglich.
Seit mehreren Jahren gibt es Planungen für eine Leitungsverbindung zwischen Tirol und Salzburg und damit zum Marktgebiet Ost, das die sieben östlichen Bundesländer umfasst. Ziel ist es, eine zusätzliche redundante Versorgung für die Endkunden im Pongau, Pinzgau und Tennengau zu erreichen und eine möglichst hohe Versorgungssicherheit für Tirol – aber auch für Salzburg und ganz Österreich – zu gewährleisten. Weiters kann das Marktgebiet Tirol direkt an die Gasspeicher im Marktgebiet Ost angeschlossen werden. Im Salzburger Haidach befindet sich der zweitgrößte Speicher Mitteleuropas, in dem auch die TIGAS Gas einlagert.
Diese Gasleitung wird auch die Energiewende unterstützen.
Nun wurde von der Salzburger Netze-GmbH bekanntgegeben, dass Mitte dieses Jahres mit dem Bau der Gashochdruckleitung zwischen Salzburg und Tirol begonnen werden soll. Bis Ende 2025 soll das Vorhaben umgesetzt werden. Wie ein Sprecher der Salzburger Netze-GmbH mitteilte, müssen für den Lückenschluss zwischen den Salzburger und Tiroler Gasleitungen noch 25 Kilometer Leitungen zwischen Saalfelden in Salzburg und Fieberbrunn in Tirol verlegt werden. Das Projekt kostet rund 40 Millionen Euro und soll Tirol unabhängig von deutschen Gas-Lieferungen machen.
Heute Erdgas, morgen Grüne Gase.
Gemäß der Tiroler Nachhaltigkeits- und Klimastrategie sollen fossile Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas so rasch wie möglich durch erneuerbare Ressourcen ersetzt werden. Die neue Gasleitung steht dazu nicht im Widerspruch. Haushalte und Wirtschaft werden auch in Zukunft Gas brauchen, und es werden in Zukunft immer häufiger Grüne Gase wie Biomethan, Wasserstoff und Synthesegas sein. Die neue Verbindungsleitung zwischen Tirol und Salzburg ermöglicht den Transport dieser erneuerbaren Gase und stellt die Verbindung zu den Produktionsstätten im Osten Österreichs her.