27.08.2024

Gemeinsames Wasserstoff-Valley von OÖ, Steiermark und Kärnten

Im Rahmen der Clean Hydrogen Mission, die von der EU und der österreichischen Bundesregierung unterstützt wird, sollen weltweit 100 so genannte Hydrogen Valleys entstehen. Als Hydrogen Valley wird eine Region bezeichnet, in der Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Behörden zusammenarbeiten, um H2-Projekte zur Erzeugung und Nutzung von klimaneutralem Wasserstoff zu entwickeln und umzusetzen.

Der Verein WIVA P&G (Wasserstoffinitiative Austria Power & Gas) unterstützt aktiv die Entwicklung dieser österreichischen Hydrogen Valleys und die Einbindung auf europäischer Ebene.

In Österreich sollen drei Hydrogen Valleys – geografisch gegliedert in West, Mitte und Ost – entstehen. Ein wichtiger Schritt zur Schaffung des „H2-Valley Mitte“, das die Region Oberösterreich, Steiermark und Kärnten umfasst, ist nun getan.

Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat OÖ, Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrätin Steiermark, und Sebastian Schuschnig, Wirtschafts-Landesrat Kärnten konnten folgende Mitteilung machen: „Das gemeinsame Wasserstoff Valley der drei Industrie-Bundesländer hat sich EU-weit gegen zahlreiche Bewerber durchgesetzt. Nun beginnen die Verhandlungen mit der EU über eine Startförderung von 20 Mio. Euro, um Investitionen von 578 Mio. Euro für die regionale Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff für eine nachhaltigere Industrie mit 17 Projekten in 48 Unternehmen bis 2028 umzusetzen“. Der Bedarf in Oberösterreich, Kärnten und der Steiermark wird für 2028 auf über 13.000 Tonnen geschätzt.

Geplant sind neue Elektrolyseanlagen mit einer Leistung von 104 MW, die mehr als 10.000 Tonnen Grünen Wasserstoff  pro Jahr erzeugen sollen. Es soll gezeigt werden, wie Grüner Wasserstoff auch ohne Offshore-Wind in einer zentralen Binnenlandlage mit intelligenten Systemen wettbewerbsfähig bereitgestellt und genutzt werden kann.

Industriestandort Europa sichern

Oberösterreich, Kärnten und die Steiermark stehen als wichtige Industriestandorte vor ähnlichen Herausforderungen. Um diese Industriestandorte nachhaltig und umweltfreundlich in Richtung CO2-Neutralität zu transformieren, sind Investitionen in Forschung, Entwicklung und Umsetzung von Wasserstofftechnologien für die Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in diesen Bundesländern essentiell. Das „Hydrogen Valley-Mitte“ ist derzeit das einzige Wasserstoff-Valley in Europa, das sich auf die Schlüsselbranchen der Stahl-, Chemie- und Zementindustrie sowie des Energie- und Mobilitätssektors konzentriert, die mit Hilfe von Wasserstoff ihre Emissionen drastisch reduzieren wollen.

Das „Hydrogen Valley Central“ soll auch eine entscheidende Rolle beim Schließen der Lücke zwischen den süd- und osteuropäischen Wasserstoffversorgungskorridoren spielen. Durch den Anschluss an die zukünftigen H2-Pipelines wird das österreichische Wasserstoffsystem nahtlos mit Nachbarländern wie Deutschland, Italien und der Slowakei verbunden und ein zusammenhängendes mitteleuropäisches Wasserstoffnetzwerk gefördert.

V.l.: Markus Achleitner, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrat von Oberösterreich, Barbara Eibinger-Miedl, Wirtschafts- und Forschungs-Landesrätin der Steiermark, und Sebastian Schuschnig, Wirtschafts-Landesrat von Kärnten.
Foto: LPD Kärnten/Augstein