06.09.2024

Grüner Wasserstoff aus Niederösterreich-Bruck/Leitha

Ein wichtiges Einsatzgebiet von Wasserstoff ist die petrochemische Industrie. Hier wird er vor allem zur Reinigung und Umwandlung von Rohölprodukten verwendet, um diese für verschiedene Anwendungen nutzbar zu machen. Die Dekarbonisierung dieses Industriezweiges kann daher nur gelingen, wenn in Zukunft ausreichende Mengen an grünem Wasserstoff zur Verfügung stehen, um den derzeit verwendeten Wasserstoff aus Erdgas zu ersetzen.

Anfang September wurde ein wichtiger Schritt für den Bau einer Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 200 Megawatt durch die OMV gesetzt. Der Gemeinderat von Bruck an der Leitha genehmigte die Umwidmung der acht Hektar großen Fläche, auf der die Anlage zur Erzeugung von Grünem Wasserstoff errichtet werden soll sowie einen Baulandmobilisierungsvertrag mit der OMV.

Ab 2027 sollen in der zu Bruck/Leitha gehörenden Katastralgemeinde Wilfleinsdorf unter Nutzung des Umspannwerkes Sarasdorf 30.000 Tonnen Wasserstoff aus erneuerbarem Strom erzeugt und über eine 23 km lange H2-Pipeline zur Raffinerie Schwechat transportiert werden. Mit dem Grünen Wasserstoff aus Niederösterreich sollen jährlich 150.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.

Der Baulandmobilisierungsvertrag sieht vor, dass die OMV für den Verlust der CO2-Speicherfähigkeit des Bodens, auf dem die Elektrolyseanlage errichtet wird, über einen Zeitraum von 20 Jahren einen Ausgleich von 360.000 Euro pro Jahr zahlt. Dieses Geld ist zweckgebunden und wird für Klimaschutzmaßnahmen in Bruck an der Leitha verwendet.

ÖVGW-Regelwerk für H2-Leitung

Bei der OMV laufen bereits die Vorbereitungen für den Bau der 23 km langen Wasserstoffleitung, die den Wasserstoff von der Elektrolyseanlage zur Raffinerie Schwechat transportieren soll. Mit einen Aufruf zum Wettbewerb auf der Homepage der OMV werden interessierte Unternehmen informiert, dass Angebote für die Errichtung der Wasserstoffleitung in der Dimension DN 400 abgeben können. Als technische Regeln, die bei der Errichtung einzuhalten sind, wird unter anderem auf die im Vorjahr veröffentlichte ÖVGW-Wasserstoffrichtlinie H E200 verwiesen, die Bestimmungen zur Planung, Errichtung und Erstprüfung von Wasserstoffleitungen enthält.