30.09.2024

„H2 cross border“ – Erste H2-Lieferung nach Deutschland

Der Übergang zu Wasserstoff als vielseitig einsetzbare Energiequelle nimmt in Europa Fahrt auf – und das insbesondere im energieintensiven Sektor. Immer mehr Unternehmen, insbesondere im energieintensiven Bereich, planen die Umstellung auf den vielseitig einsetzbaren Wasserstoff. Nun muss rasch eine leistungsstarke Wasserstoff-Lieferkette aufgebaut und der Wasserstoffhochlauf in ganz Europa vorangetrieben werden.

Um den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu beschleunigen, hat sich eine Energiepartnerschaft aus den Unternehmen RAG Austria AG (Speicherbetreiber), bayernets GmbH (Gasnetzbetreiber), Bayerngas GmbH, MEGGLE GmbH & Co. KG (Lebensmittelkonzern) und Shell Energy Deutschland GmbH gebildet. Gemeinsam wird das Projekt „H2 cross border“ umgesetzt.

Die Projektpartner haben sich zum Ziel gesetzt, den Markthochlauf von grünem Wasserstoff in Zentraleuropa durch den Aufbau einer grenzüberschreitenden Wasserstoffversorgungskette zwischen Österreich und Bayern zu beschleunigen.

Nun ist es den Projektpartnern gelungen, eine erste Wasserstofflieferung von Österreich nach Deutschland unter den derzeit gültigen Rahmenbedingungen und Regeln zu realisieren. Dabei wurde der von der RAG mittels Wasserelektrolyse und TÜV Süd zertifizierte grüne Wasserstoff dem bestehenden Erdgasnetz in Österreich beigemischt und in Burghausen an das Transportnetz der bayernets übergeben. Mit Unterstützung von Bayerngas und Shell Energy wurden bereits im September 2024 die ersten Wasserstoffmengen an den Kunden MEGGLE zur Nutzung im Produktionsprozess übergeben Im Rahmen des Pilotprojekts wollen die Partner künftig 100.000 Kubikmeter Wasserstoff pro Jahr aus österreichischen Wasserstoffspeichern in benachbarte Regionen in Süddeutschland liefern.

Bereits seit 2015 produziert die RAG Austria AG in Pilsbach (Oberösterreich) im Rahmen ihrer Forschungen zur saisonalen Energiespeicherung Wasserstoff, der nun auch vom TÜV Süd als Grüner Wasserstoff zertifiziert wurde. In einem weiteren Schritt hat die RAG Austria ihre Wasserstoffproduktionsanlage erfolgreich im österreichischen Biomethanregister und in der Herkunftsnachweisdatenbank der E-Control registrieren lassen. Damit können erstmals in Österreich Nachweise über die produzierten Wasserstoffmengen erstellt werden.

Ein grenzüberschreitender Transfer dieser Herkunftsnachweise soll ab 2026 möglich sein, wenn das deutsche Gas-Herkunftsnachweisregister implementiert ist. Dies wird den grenzüberschreitenden Wasserstoffhandel weiter erleichtern.