Ca. 10% der jährlich in Österreich ausgestoßenen 80 Mio. Tonnen Treibhausgase sind gemäß einem Bericht des Umweltbundesamtes der Landwirtschaft zuzurechnen. Zwar konnten im Zeitraum 1990 – 2019 in diesem Sektor die Emissionen um ca. 15% verringert werden, es bestehen aber noch immer beträchtliche Potenziale für Einsparungen.
Ein Teil der Treibhausgase wird von den in der Landwirtschaft eingesetzten und üblicherweise mit Diesel betriebenen Traktoren ausgestoßen. Mittlerweile besteht aber die Möglichkeit, diese unerlässlichen Maschinen mit Gas, CNG und natürlich mit Biomethan zu betanken. Wird das Biomethan im Idealfall sogar am eigenen Hof oder in einer regionalen Biogasanlage aus landwirtschaftlichen Reststoffen oder Gülle hergestellt, so kann das als gelungenes Beispiel für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft angesehen werden.
Für eine Landwirtschaft ohne CO2-Emissionen hat man beim Land- und Baumaschinenhersteller New Holland das „Energy Independent Farm“-Konzept entwickelt. Ein mit Biomethan betriebener Traktor, der T6 Methan Power von New Holland, soll die Lücke hin zu einer echten Kreislaufwirtschaft schließen – vom Feld zur Energieerzeugung und wieder zurück aufs Feld.
Der T6 Methan Power ist der erste Serien-Traktor, der mit 100% Methan betrieben wird. Er kann entweder direkt aus dem Gasnetz oder über die hofeigene Tankstelle betankt werden. Der 180 PS-starke Sechs-Zylinder-Motor ist für CNG, LNG sowie Biomethan geeignet und weist laut Angaben des Herstellers die gleichen Leistungs- und Drehmomentwerte auf, wie ein entsprechender Dieselmotor. Die Betriebskosten liegen aber um 30% niedriger. Der Einsatz von weitestgehend emissionsfreiem Biomethan verringert den Partikelausstoß um bis zu 99%, die CO2-Emissionen um bis zu 10% und die Gesamtemissionen um bis zu 80%.
Darüber hinaus testet New Holland weitere Technologien zur Minderung der CO2-Emissionen in der Landwirtschaft. So möchte das Unternehmen gemeinsam mit dem italienischen Barolo-Weinproduzenten Fontanafredda die erste CO2-freie Weinproduktion ermöglichen. Zum Einsatz kommt dabei ein Biogas-Raupenschlepper, der die Arbeit in den Weinbergen unterstützt.