04.07.2024

Wichtiger Meilenstein für Green Ammonia Linz

Die Unternehmen LAT Nitrogen Linz GmbH (vormals Borealis Agrolinz Melamine GmbH) und Verbund AG planen im Chemiepark Linz die Errichtung einer hochmodernen Wasserstoffproduktionsanlage samt zugehörigem Speicher. Mit einer geplanten Elektrolysekapazität von 60 MW und einer geplanten Produktion von bis zu 7.000 Tonnen grünem Wasserstoff pro Jahr wäre dies das erste Projekt zur Produktion von grünem Wasserstoff und Ammoniak im industriellen Maßstab in Österreich. Ammoniak ist eine unverzichtbare Chemikalie in der Industrie, die zur Herstellung einer Vielzahl von Produkten, darunter Mineraldünger, und zur Unterstützung zahlreicher industrieller Prozesse eingesetzt wird.

Der PEM-Elektrolyseur (60 MW) und ein Wasserstoffspeicher mit einer Kapazität von 10 Tonnen sollen im Chemiepark Linz in industrieller Umgebung betrieben werden, um die Anlage in bestehende industrielle Prozesse integrieren zu können. Für dieses ehrgeizige Projekt ist nun ein wichtiger Schritt getan. Die Stadt Linz hat mit der entsprechenden Flächenwidmung die planerischen Voraussetzungen geschaffen. Nach eingehender Prüfung durch den Gemeinderat wird ein Teil des Grundstücks von Bauland/Gewerbegebiet in Sondergebiet Bauland umgewidmet. Ein entsprechender Beschluss wurde in der Gemeinderatssitzung am 27. Juni gefasst.

Die Umwelt- und Klimarelevanz dieses Projekts, bekannt auch unter der Kurzbezeichnung GrAmLi (Green Ammonia Linz), ist beachtlich: Mit der neuen Anlage kann die bisher für die Wasserstoffproduktion benötigte Erdgasmenge um zehn Prozent reduziert werden, was zu einer Verringerung der CO2-Emissionen des Betriebs um rund 90.000 Tonnen pro Jahr führt. Die Stromversorgung der Anlage wird durch erneuerbare Energien wie Wasserkraft, Wind- und Sonnenenergie gewährleistet.

Stimmen zum Projekt

„Wenn Linz seine Klimaziele erreichen will, brauchen wir zukunftsweisende grüne Technologien, insbesondere Wasserstoff. Eine entscheidende Rolle dabei spielt der Energieträger Wasserstoff“, betonte der Linzer Bürgermeister Klaus Luger in einer Stellungnahme zum Gemeinderatsbeschluss.

Stadtrat Dietmar Prammer ergänzt, dass Linz damit seine Rolle als Kompetenzzentrum für Wasserstoff stärkt und die klimaneutrale Wende vorantreibt. Das Projekt zeigt das Engagement der Linzer Betriebe für eine nachhaltige Zukunft und den Einsatz von Wasserstoff zur Defossilierung der Energieversorgung.

Leonhard Werner von LAT Nitrogen Linz lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt und die Unterstützung bei der Transformation zur Klimaneutralität. Susanna Zapreva von der Verbund AG unterstreicht die geopolitische Bedeutung von Wasserstoff für Österreich und freut sich über die Unterstützung der Stadt Linz beim Dekarbonisierungspfad, der eine schnelle Umsetzung des Projekts ermöglicht.