Wirtschaftliche Impulse
Anlagen für Grünes Gas bringen eine beachtliche Wertschöpfung und tausende neue Arbeitsplätze für unser Land, gerade auch in strukturschwachen Regionen.
Mehr Wertschöpfung für Österreich
Wird in die heimische Produktion von Grünem Gas investiert, hat das positive Effekte auf die Volkswirtschaft. Mit österreichischem Know-how können bis 2050 bis zu 20,9 Mrd. Euro an zusätzlicher Wertschöpfung gewonnen werden.
95 % der Geldflüsse bleiben in der Region
Insbesondere in ländlichen, strukturschwächeren Regionen wirkt die Biogastechnologie wirtschaftlich belebend. Für die Herstellung von Biogas sind viele Vorleistungen nötig, die in der Gegend erbracht werden. Denn die Energieproduktion aus Biogas setzt gänzlich auf Ressourcen, die regional vorhanden sind. Es wird aus Reststoffen der Lebensmittelindustrie und der Landwirtschaft oder aus organischen Abfällen wie Küchen- und Speiseabfällen aus Kantinen und der Gastronomie hergestellt.
Durch die regionale Verbundenheit ist die Biogasproduktion eng mit der umliegenden Wirtschaft vernetzt. Rund 95 % der Geldflüsse verbleiben unmittelbar in der Region.
Wie viel direkte – und durch Vorleistungen auch indirekte – Wertschöpfung entsteht, hängt von der Größe der Betriebsanlage ab, wie eine Studie des Economica-Instituts und der WU Wien zeigt.
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Netzeinspeisung von erneuerbarem Gas
Österreichisches Know-how trifft auf heimische Ressourcen
Der hohe Anteil an heimischer Wertschöpfung liegt an der historischen Entwicklung. Schon früh haben sich Forschung und Unternehmen mit Grünen Gasen beschäftigt. Das österreichische Know-how in Sachen Grünes Gas ist weltweit bekannt. Dadurch können Anlagen im Gegensatz zu Wind- und Solarenergieanlagen großteils in Österreich gefertigt und von österreichischem Personal errichtet werden – und mit regionalen Grundstoffen versorgt werden. Dadurch bleibt zum einen die Wertschöpfung im Land, zum anderen stärken wir unsere Unabhängigkeit von Energieimporten.
Zusätzlich wird mit Gas die Standortsicherung gewahrt. Besonders energieintensive Industrien, wie die Stahlindustrie, brauchen Gas, um die Wirtschaftlichkeit aufrechtzuerhalten. Durch eine heimische Produktion von Grünen Gasen kann die österreichische Wirtschaft klimaneutral erhalten werden.
Günstige Energie für Österreichs Wirtschaft
Mit Biomethan ist es, verglichen mit anderen erneuerbaren Energien, wesentlich günstiger CO2-Emissionen zu vermeiden. Je größer die Anlage ist, desto deutlicher ist der Effekt. Zudem können Unternehmen mit Biomethan bestehende Gasanlagen ohne Umrüstungen weiter nutzen.
Wertschöpfung in Zahlen
Zusätzliche Arbeitsplätze in den Regionen
Bereits jetzt erhält die österreichische Biogasbranche rund 3.200 Arbeitsplätze. Aufgrund der regionalen Verteilung der Biogasanlagen, überwiegend in den ländlichen Regionen.
Ähnlich wie beim Modell der Ökostromförderung, käme der Ausbau der Kapazitäten für Grünes Gas einem nachhaltigen Konjunkturprogramm für die heimische Wirtschaft gleich. Dabei würden tausende neue Arbeitsplätze in Österreich entstehen.
Tausende neue Stellen in Österreichs Regionen
Investitionen in Grünes Gas bringen bis 2050 jährlich bis zu 4.000 Vollzeitstellen. Dazu kommt der Betrieb der Anlagen, der langfristig sogar bis zu 6.000 neue Arbeitsplätze schafft. Insgesamt wird damit bis 2050 ein summiertes Einkommen von rund 9 Mrd. Euro geschaffen, wie eine Studie der Österreichischen Energieagentur belegt.
Arbeitsplätze entstehen aber nicht nur durch die Errichtung und den Betrieb von Anlagen zur Gewinnung von Grünem Gas. Durch die indirekte Wertschöpfung werden mit jedem Arbeitsplatz in einer Biogasanlage bis zu zwei weitere Arbeitsplätze in Österreich abgesichert.
Größenspezifischer ökonomischer Impakt von Biogasanlagen
Quelle: Eigene Berechnungen
Bruttoproduktionswert | 173000 | 295000 | 509000 |
Bruttowertschöpfung (direkt) | 575000 | 123000 | 240000 |
Beschäftigung (direkt, in VZÄ) | 0,7 | 1,35 | 1000 kW |
Heimische Biogasanlagen haben einen positiven Effekt auf Bruttowertschöpfung und Beschäftigung.
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Impulse für die Landwirtschaft
Mit der Produktion von Biogas schaffen sich viele Landwirtinnen und Landwirte ein weiteres Standbein und sichern so die Existenz ihres Betriebs auch für die nächste Generation. Das beugt der wirtschaftlichen Beeinträchtigung ländlicher Regionen und einer zunehmenden Landflucht vor.
Aus landwirtschaftlichen Abfällen lässt sich mit einer Biogasanlage Geld machen – und mit den Gärresten, die übrig bleiben, wertvollen Biodünger gewinnen.
Aus Abfall wird ein Zusatzeinkommen
Auf jedem Hof fallen Agrarroh- und Reststoffe an. In einer Biogasanlage wird daraus wertvolle Bioenergie, die sich vielseitig einsetzen lässt. Das verschafft Landwirtinnen und Landwirten ein zusätzliches Einkommen, weil sie eigene Ressourcen zur Energiegewinnung nutzen können. Außerdem tragen sie durch den Betrieb der Anlage dazu bei, Österreich unabhängiger von Energieimporten aus dem Ausland zu machen. Immer mehr Bioenergiedörfer machen vor, wie sich mit Biogas lokale Synergien optimal nutzen lassen.
Verwertung von Agrarrohstoffen, Mist und Abfällen
Nach einer Befragung des Deutschen Biomasseforschungszentrums (DBFZ) stecken in Biogas überwiegend Abfälle.
Nachhaltiger Gratis-Dünger ohne Güllegeruch
Wird eine Biogasanlage korrekt betrieben, stinkt nichts. Das Gas wird in einem geschlossenen Kreislauf produziert und kann nicht entweichen. So ist auch die Gefährdung von Anrainerinnen und Anrainern völlig ausgeschlossen.
Im Vergleich zu Gülle ist auch das ausgegorene Endprodukt – die Gärreste – nach dem Fermentationsprozess deutlich geruchsreduziert. Die Gärreste haben einen sehr hohen Nährstoffgehalt und schließen das effiziente Kreislaufsystem der Biogasproduktion: Sie ersparen den Landwirtinnen und Landwirten, teuren Mineraldünger zu kaufen, der noch dazu als weniger umweltfreundlich gilt.