Forschung und Entwicklung
Grünes Gas ist bereits jetzt mehr als eine Vision. Zahlreiche erfolgreiche Projekte beweisen, dass Grüne Gase in Österreich aktiv weiterentwickelt werden und zu einer klimaneutralen Energiezukunft beitragen.
Klimaschutz mit Grünen Gasen - Aktuelle Forschungsprojekte
Zu Biogas, Biomethan, Synthetischem Methan und grünem Wasserstoff wird in Österreich intensiv geforscht. In der interaktiven Grafik des ÖVGW werden die Forschungsprojekte genauer erklärt.
In unserem Forschungsvideo erfahren Sie mehr über Best-Practice Beispiele, innovative Methoden und Quellen für die Produktion von Grünen, erneuerbaren Gasen.
Österreich arbeitet aktiv an der Weiterentwicklung Grüner Gase
In den letzten Jahren hat die Entwicklung von Grünen Gasen in Österreich ein vielversprechendes Stadium erreicht. Wasserstoff und Biogas werden mittlerweile als wichtige Elemente der Energiewende angesehen, um in Zukunft fossile Brennstoffe reduzieren zu können und die CO2-Emissionen zu verringern.
Die Integration von erneuerbaren Energieträgern wie Wasserstoff und Biogas in das bestehende Gasnetz wurde verstärkt vorangetrieben. Pilotprojekte und Demonstrationsanlagen für Power-to-Gas-Technologien und Methanisierungsanlagen wurden bereits umgesetzt, um überschüssige erneuerbare Energie in Form von Wasserstoff zu speichern und ins Gasnetz einzuspeisen. Außerdem wurde in die Modernisierung und den Ausbau des Gasnetzes investiert, um es für Grüne Gase zu adaptieren. Trotzdem bleibt noch einiges an Handlungsbedarf, um die Potenziale voll auszuschöpfen.
Österreich verfügt über eine der modernsten Gas-Infrastrukturen der Welt, die sich nicht nur problemlos für Grüne Gase wie Biomethan und Synthetisches Methan nutzen lassen, sondern künftig insbesondere auch für klimaneutralen Wasserstoff.
Österreich soll durch das EEG bis 2040 klimaneutral werden
Das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) setzt sich zum Ziel, dass Österreich bis zum Jahr 2040 klimaneutral wird. Im Gesetzesentwurf, der aktuell in Begutachtung ist, sind auch Grüne Gase von Bedeutung. Die Gasversorgung soll in den kommenden Jahren zur Gänze auf erneuerbares Gas umgestellt werden. Durch diesen Umstieg wird die Energiewende klar vorangebracht. Die wichtigsten Details zum Gesetzesentwurf:
- Ab 2030 sollen jährlich mindestens 7,5 TWh an heimischem Biomethan ins Gasnetz eingespeist werden.
- Gemäß dem vorliegenden Entwurf des EEGs müssen Energieversorger sicherstellen, dass sie die Kundinnen und Kunden mit mindestens 7,7 % Grünem Gas versorgen. Dieser Anteil steigt jährlich bis zum Erreichen des Ziels. Angerechnet werden kann nur Biomethan, das in Österreich erzeugt wird. Importe zählen nicht zur Quote!
- Damit soll die Biomethanproduktion in Österreich in den kommenden acht Jahren von derzeit 0,14 TWh auf 7,5 TWh erhöht werden.
- Das Gesetz sieht Sanktionen vor, wenn Versorger die Quote nicht erreichen. Pro fehlender Kilowattstunde müssen sie bis zu 20 Cent als Ausgleichsbetrag zahlen.
- Für Anlagenbetreiber gibt es ein befristetes Sicherheitsnetz, das garantiert, dass die produzierten Mengen auch abgenommen werden.
- Österreichisches Biomethan kann fossiles Erdgas, das aus Ländern wie Russland importiert werden muss, ersetzen. So leistet dieses klimaneutrale Gas einen wichtigen Beitrag zur Unabhängigkeit unseres Energiesystems und zum Erreichen der Klimaneutralität.
Mit dem European Hydrogen Backbone wird Österreich Teil eines internationalen Wasserstoffnetzes
Die European Hydrogen Backbone Initiative (EHB) ist eine Initiative, die das Ziel verfolgt, ein europäisches Wasserstoffnetzwerk aufzubauen. Das Hauptziel besteht darin, ein weitreichendes Netzwerk von Wasserstoffinfrastrukturen in Europa zu schaffen, um die Erzeugung, den Transport und die Nutzung von grünem Wasserstoff zu erleichtern.
Das EHB ähnelt dem Konzept eines Gasnetzwerks, bei dem Pipelines den Transport von Wasserstoff über große Entfernungen ermöglichen. Im Projekt werden die potenziellen Routen und Verbindungen für den Wasserstofftransport in Europa identifiziert sowie die Standards und technischen Spezifikationen festgelegt. Durch den Aufbau eines umfassenden Wasserstoffnetzwerks können Länder grenzüberschreitend mit Wasserstoff handeln, um Versorgungssicherheit zu gewährleisten und den Ausbau erneuerbarer Energien voranzutreiben.
Die Gasnetze sind H2-tauglich
Laut einer deutschen Studie des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) sind Gasleitungen für den Transport von Wasserstoff bestens geeignet. Im Zuge der Untersuchung wurden Stahlrohrleitungen auf ihre Eignung, Wasserstoff produzieren zu können, getestet. Die Stahlproben entsprechen einem repräsentativen Querschnitt aller in Deutschland genutzten Stahle, daher lässt sich die Aussage auf ganz Deutschland übertragen. Das bestehende Gasnetz kann somit kostengünstig auf die Wasserstoffnutzung umgerüstet werden und Millionen von Haushalten und Unternehmen mit klimaneutralen Wasserstoff versorgen.